Foli
Foli ist ein Wort aus dem Sprachraum der Malinke. Es bedeutet
Rhythmus. Wie kann ein Musikstück einfach nur Rhythmus heißen? Es
sein denn, es erhebe für sich den Anspruch, die Mutter aller Musik zu
sein. Womöglich will es aber nur darauf hinweisen, woraus es entstanden
ist. Denn alles ist Rhythmus, jede Bewegung, besonders die
Bewegungsabläufe bei der Arbeit, z. B. beim Stoßen von Getreide zu Mehl
oder beim Schmieden von glühendem Eisen. Auch jede Sprache enthält
Rhythmus. Rhythmus ist etwas Elementares und allgegenwärtig. Und unsere
Vorfahren wussten wahrscheinlich besser als wir: jeder Gegenstand lässt
sich rhythmisch einsetzen.
Unser
Meister Baye Cheikh Matala hat mit diesem Arrangement ein
schönes Trommelstück geschaffen. Schon beim Intro hält man den Atem an,
wenn eher verträumt gemütliche und drängend-spritzige Passagen
spielerisch miteinander wetteifern. Am Ende des Intros halten die
Djemben inne und lauschen den Basstrommeln, als müssten diese
entscheiden, welche Seite gewonnen hat. Dabei liefern sich auch Kenkeni
und Dundun, die gerade ihr Pattern aufgenommen haben, einen Wettsteit.
Die erste tanzt beschwingt über den Off-Beat, während die Dundun
energisch mit vier statischen Schlägen auf dem Beat beharrt.
Die wartenden Djemben suchen den Einklang mit der Dundun und steigern
so die Spannung. Wie könnte die Lösung aussehen? Die kommt mit einem
Signal. Denn dann endlich greifen die Djemben ihr eigenes Motiv auf und
vervollständigen den Groove des Stückes zu einem ausgewogenen und
spannenden polyrhythmischen Ganzen.