Kakilambé
Kakilambé ist ein Maskentanz des Baga-Volkes, das in der Küstenregion
von Guinea zu Hause ist. Ursprünglich wurde dieses Lied auf der
Baga-Trommel gespielt, einem Instrument, das der Djembé sehr ähnlich
ist.
Kakilambé war eine wichtige, furchteinflößende Gottheit des
Baga-Stammes, die nur einmal im Jahr auftrat. Dementsprechend war
dieser Tag ein bedeutender Tag, den keiner verpassen wollte.
Kakilambé schützte vor bösen Mächten und gab bei ihrem Erscheinen
u. a. Prognosen über Gegenwart und Zukunft ab. Ein Priester fungierte
dabei
als Sprachrohr, denn die Gottheit selbst sprach nicht direkt zu den
Menschen. Langsam trat sie samt Priester aus dem Wald hervor, während
die Menschen gespannt warteten. Wenn alle Menschen sich verneigten,
wuchs das Götterabbild auf eine Größe von bis zu 5 m. Von ihm ging für
jede Familie ein Seil aus, deren Ende ein Familienmitglied
festhielt.
Wenn die Musik schnell wurde, tanzten einige der Älteren um das
Götterbildnis. Sobald der Priester die erhofften göttlichen
Informationen erhalten hatte, gab er den Musikern ein Zeichen. Sie
spielten ein Signal, und die Musik wurde langsamer und sanfter.
Daraufhin gab der Priester die Worte der Gottheit an das Volk weiter.
Sie bestanden in erster Linie in Anklagen gegen Vorkommnisse, die gegen
Sitten und Moral verstießen. Die Angesprochenen warfen sich auf den
Boden, baten um Vergebung und gelobten Besserung. Anschließend zog sich
die Gottheit unter dem Gesang und den Freudentänzen des dankbaren
Volkes zurück.
Das Wort Kakilambé entstammt der Susu-Sprache und bedeutet "So groß wie
der Kopalharzbaum".
Heute ist das beschriebene Ritual nur noch in den Erinnerungen der
Älteren lebendig. Übrig geblieben sind der Trommelrhythmus und der
Text, mit
dem die Götterfigur willkommen geheißen wurde:
Text
Mai'm bo, mai'm bo mama, mai'm bo Kakilambé kekumbe
Mai'm bo, mai'm bo, wir grüßen dich,
mai'm bo grüß Kakilambé von uns
(Mai'm bo war der Name eines Priesters, wird aber generell für den
Priester, der die Zeremonie leitet, verwendet.)