Komodenu (Koreduga, Kotedjuga)
Dieser Rhythmus stammt aus dem Grenzgebiet von Guinea und Mali.
Wenn das Lied erklingt, fangen Narren und Faxenmacher in prachtvollen
Kostümen an zu tanzen. Sie schneiden Krimassen, zeigen akrobatische
Kunststückchen und bringen mit ihren humoristischen Darbietungen die
Menschen zum Lachen.
Komo (oder Koma) bedeutet Götzenbild, und Komodenu bezeichnet die
Jünger dieses
Götzenbildes. Wenn der Komo herumgetragen wurde, vorzugsweise von einem
guten Tänzer, mussten die Frauen und Kinder zu
Hause bleiben, denn es war ihnen nicht erlaubt, den Komo zu sehen.
Heutzutage tanzen zu diesem Rhythmus Jungen und Mädchen bei
Hochzeitsfeierlichkeiten.
Das Ungewöhnlichste an Komodenu ist die Rhythmik. Das Pattern ist
nämlich nicht, wie üblich, in einen Sechsachtel-, sondern in einen
Neunachtel-Rhythmus eingebettet. Das klingt für europäische Ohren sehr
ungewohnt, baut aber auch eine unglaubliche Spannung auf. Aber die
Basstrommeln versuchen, das metrische Ungleichgewicht wieder
aufzufangen. Denn ihr Pattern erstreckt sich über 18 Takte, und damit
ist die Metrik wieder im Lot.
Text
E Komodenu, sisi bora Tamaniko
Taa wulida komo so la, sisi bora Tamaniko
Hey, ihr Kinder des Komo, seht, wie der Rauch von Tamaniko*
aufsteigt
Das Feuer entflammte im Haus des Komo, seht, wie der Rauch von
Tamaniko* aufsteigt.
* Tamaniko ist ein Ort in Mali