Sunu (Sounou, Sunun)


Sunu ist ein Rhythmus des Kassouke-Volksstammes aus der Region Kayes in Mali. Er stammt noch aus der Zeit vor der Kolonialisierung. Damals lebte in dem Dorf Sagabari ein Mädchen namens Sounou Mamady. Sie war für ihre Tanzkünste berühmt und nahm an jedem Tanzwettbewerb teil. Der Trommler von Sagabari hat dieses Lied ihr zu Ehren komponiert. Ursprünglich wurde es nach der Ernte aufgeführt und gab jungen Mädchen eine Plattform, ihre Anmut, ihre Schönheit und ihre Verführungskünste in Szene zu setzen. Für die Jungen bot er Gelegenheit, durch allerlei akrobatische Sprünge ihre Stärke, ihren Mut und ihren Stolz unter Beweis zu stellen.

Heute wird Sunu in ganz Westafrika in zahlreichen Varianten gespielt. Es gibt zwei Hauptrichtungen: Guinea-Sunu und Mali-Sunu. Die Unterschiede schlagen sich hauptsächlich in den Basstrommeln nieder.

Die Trommelgruppe ImPuls spielt die Guinea-Variante: Ein Wechselgesang zieht zunächst die Aufmerksamkeit auf sich. Mit einem kurzen Intro kommen die Trommeln ins Spiel. Nun hat der Gesang eine rhythmische Basis.
An mehreren Stellen wird das Pattern durch einen Unisono-Break unterbrochen, sei es, um danach dem Solisten Raum für seine Einfälle zu geben, oder um in den zweiten Teil des Stückes überzuleiten, in welchem die Djembés schweigen, um das Zusammenspiel von Basstrommeln und Gesang hervorzuheben - nur gelegentlich unterbrochen von einem kurzen Djembé-Intermezzo. Nach einem Échauffement bildet schließlich genau dieses Djembé-Intermezzo - von allen gemeinsam gespielt - den Schlussakkord.

Text

Meyaee*, Meyaee, Meyaee sunu bèni ma
Kaluyafonyee, kaluyafo londo
    eh, kaluyafo kaluye n'dyarabi foo Konakry
Eh Meyaee la tomba, eh Meyaee alà,
    eh Meyaee djembé bèni ma

Meyaee, Meyaee, Meyaee, dein Sunu(-Tanz) gefällt mir gut
Grüß mir meine Freunde in Konakry

* ein Frauenname